Kühe auf der Alm | © Steiermark Tourismus | Manfred Polansky

Eine Alm ist kein Streichelzoo - Regeln für Freizeitnutzer auf Alm und Weide

Von Natur aus ist Weidevieh neugierig, jedoch nicht aggressiv. Für ein konfliktfreies Miteinander auf Almen und Weiden gilt es ein paar Empfehlungen zu beachten - speziell wenn man mit Hunden unterwegs ist. Hier einige Tipps für Mensch und Hund, denn es liegt in der Eigenverantwortung aller Wanderer und Mountainbiker, sich vorausschauend und respektvoll auf Almen und Weiden zu bewegen. Allfällige Hinweis- und Informationstafeln sind bitte unbedingt zu beachten!


Begegnen Sie bitte prinzipiell der Natur, den Tieren und den dort arbeitenden Menschen mit Respekt und Anerkennung. Alm- und Weideflächen werden unter erschwerten Bedingungen bewirtschaftet. Zeigen Sie Ihre Wertschätzung für diese wichtige und harte Arbeit. Um unliebsame Begegnungen mit den weidenden Tieren zu verhindern, muss man sich bitte an einige Grundregeln halten. Bitte beachten Sie insbesondere, dass Hunde von Rindern, und vor allem von Mutterkühen, als potenzielle Feinde wahrgenommen werden und die Kühe ihre Kälber immer beschützen werden. Folgende Verhaltensmaßnahmen sorgen daher für ihre Sicherheit und mit der Einhaltung dieser verhalten Sie sich richtig auf Weiden und Almen, dem Zuhause unserer Kühe und Rinder.

Mehr Informationen & Downloads finden Sie hier unter https://www.sichere-almen.at

10 Verhaltensregeln für den Umgang mit Weidevieh

Miteinander auf Österreichs Almen

Unterwegs auf Almen und Weiden

So verhalten Sie sich richtig:

Auf Almen bitte generell ruhig verhalten, Weidetiere nicht erschrecken und keinen Kontakt zum Weidevieh suchen oder gar versuchen die Tiere zu füttern! Vermeiden Sie hektische Bewegungen, und vor allem auch das Nachahmen von „Kuhlauten“ muss unterlassen werden.

 

Zäune sind ebenso wie Tore zu beachten. Wenn es ein Tor gibt, dieses nutzen, danach wieder gut schließen und die Weide zügig queren. Als Wanderer und Mountainbiker verlassen Sie bitte niemals die markierten Wege.

 

An einer Rinderherde sollten Sie immer seitlich (30 - 50 Meter Abstand) vorbeigehen, am besten oberhalb der Herde. Ein Durchgehen durch die Mitte der Herde sollte man möglichst vermeiden. Falls Tiere den Weg versperren bitte großräumig (30 - 50 Meter Abstand) umgehen. Bei Herannahen von Weidevieh: Ruhig bleiben, nicht den Rücken zukehren und die Weide verlassen.

 

Beobachten Sie die Tiere ohne diekten Augenkontakt: Wenn Sie merken, dass sie unruhig sind verlassen Sie sofort die Alm oder Weidefläche - bitte nicht weglaufen, sondern ohne die Augen von den Tieren abzuwenden, den Rückzug antreten! Mögliche Ursachen für die Gereiztheit können beispielsweise aufziehende Gewitter oder auch frei herumlaufende Hunde wenige Minuten vor Ihnen sein.

 

Werden „Eindringlinge“ von den Tieren wahrgenommen, weichen sie in der Regel aus. Sie gehen nur zum Angriff  über, wenn sie sich in die Enge getrieben oder bedroht fühlen.

 

Nehmen Sie einen Stock mit, wenn Sie Weiden queren. Drohgebärden mit dem Stock und lautes Rufen können aggressive Tiere zum Umkehren bringen. Schläge und schnelle, hektische Bewegungen, wie das Wedeln mit den Stöcken und Armen sind zu vermeiden.

 

Wo ganze Rinder-Familien, Kühe mit ihren Kälbern und vielleicht sogar noch ein Stier, auf der Alm stehen, ist besondere Vorsicht geboten! Bei einem Stier wäre die Weide oder Alm zu meiden! Mutterkühe wiederum werden aufgrund ihres natürlichen Mutterinstinkts - wie wir Menschen unsere Kinder - ihre Kälber immer beschützen und verteidigen. Deshalb niemals Kälbern zu nahe kommen oder gar streicheln und füttern.

 

Besondere Aufmerksamkeit und Vorsicht ist mit Hunden geboten: 

 

Hunde - unabhängig von ihrem Aussehen oder ihrer Größe - ziehen die besondere Aufemerksamkeit von Weidevieh auf sich, da sie als potenzielle Bedrohung wahrgenommen werden. Hunde sind jedoch schneller als Menschen und Weidevieh und können einem Angriff ausweichen, wenn sie rechtzeitig abgeleint werden.

 

Das Mitführen von Hunden auf Almen und Weiden erfolgt im Allgemeinen auf eigene Gefahr und erfordert erhöhte Vorsicht. Vor der Wanderung mit einem Hund sollten Sie abklären, ob Sie eine Weide oder Alm durchqueren müssen oder ob Sie gegebenenfalls ausweichen können.

 

Führen Sie Ihren Hund immer an der kurzen Leine und nehmen ihn möglichst in die Mitte der Gruppe. Binden Sie sich die Leine nemals um den Körper, sondern die Leine bzw. der Hund muss jederzeit losgelassen werden können. Verhindern Sie, dass Ihr Hund der Herde zu nahe kommt oder gar zu jagen anfängt.

 

Achten Sie darauf, dass sich ihr Hund ruhig verhält. Reagiert er mit Bellen auf Tiere, muss Weidevieh unbedingt großräumig umgangen werden.

 

Ist ein Angriff der Rinder abzusehen, den Hund sofort von der Leine lassen! Damit ist der Hund Ziel des Angriffs und die Gefahr wird von den Menschen abgewandt. Hunde sind schnell genug, um dem Angriff eines Rindes zu entgehen. Dadurch wird auch von Ihnen abgelenkt, sodass sie den Gefahrenbereich verlassen können.

 

Wichtig: Bitte niemals einen Hund hochnehmen und verteidigen! Sofortiges Losleinen muss jederzeit möglich sein.