Paker Kapelle, Kranach/Sernau (Südsteiermark) | © Steiermark Tourismus | Der Plankenauer

Der Klapotetz

Ursprünglich in den Weingärten aufgestellt, um die Vögel vom Naschen der Trauben abzuhalten, ist er längst mehr als ein einfacher Lärmmacher. Der Klapotetz ist mittlerweile Sinnzeichen für steirische Weinbautradition und für die vom Weinbau geprägte Landschaft im Süden und Osten der Steiermark geworden.


Während in den steirischen Weinbaugebieten früher der Ausdruck Windmühl die gebräuchlichere Bezeichnung war, und sich der Begriff Klapotetz auf das südsteirische Grenzgebiet beschränkte, hat in der Gegenwart das Lehnwort Klapotetz aus dem slawischen die deutsche Bezeichnung fast zur Gänze überdeckt. Eine der Besonderheiten eines Klapotetz sind die unterschiedlichen Holzarten in der Bauweise. So wird der Korpus zum größten Teil aus Eschenholz, die Flügel (Federn) aus Fichtenholz, das Klangbrett aus Vogelkirsche und die Verbindungsstücke auf Grund der starken Beanspruchung aus dem sehr harten Holz der Kornellkirsche gebaut. Charakteristisch ist der Bund aus Birkenzweigen am Ende des Klapotetz, der dem Wind etwas Angriffsfläche bieten soll.

Der Klapotetz ist von seinem ursprünglichen Einsatz her keine ständige Einrichtung in den Weinbergen, sondern wird nur für eine bestimmte Zeitspanne aufgestellt. Traditionell wird am Jakobi- und am Annatag, dem 25. und 26. Juli, das Klapotetz aufstellen mit Freunden und Nachbarn als kleines Fest gefeiert. Nach der Weinlese, um den 11. November zu Martini, wird der Klapotetz funktionslos und somit in vielen Fällen abgebaut.